Mozart Requiem und Bachkantate erklingen

In der kath. Christkönigkirche Gottmadingen wird am 13.11. um 19 Uhr und am 14.11. um 17 Uhr die Kantorei aus Engen unter der Leitung von Kantorin Sabine Kotzerke konzertieren.
Es werden das Requiem von W.A. Mozart und die Bachkantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ (BWV 106) erklingen.

Reservierung und Eintrittspreise siehe  Plakat im Text unten.
Mozarts Requiem ist eines seiner am meisten geschätzten Werke, obwohl er 35-jährig während der Arbeit daran verstarb. Zahlreiche Mythen ranken sich um die Entstehung: Ein ominöser Gesandter überbrachte den Wunsch nach einer lateinischen Totenmesse und zahlte vorab die Hälfte des Honorars. War es ein Todesbote? Mittlerweile ist geklärt: Ein Adliger gab das Werk für seine verstorbene Frau in Auftrag und wollte anonym bleiben, da er die Komposition als seine eigene ausgeben wollte. Ahnte Mozart während der Arbeit seinen Tod voraus? Gelang ihm deshalb eine so ergreifende Vertonung? Auch diese These ist nicht haltbar: Mozart starb schnell und überraschend. Er hatte sich bereits seit einigen Jahren der Kirchenmusik zugewandt und eine Stelle am St. Stephans Dom Wien erhalten. Da Mozarts Witwe Constanze Geldnöte hatte, beauftragte sie dessen Schüler J. Eybler und danach F. X. Süßmayr, die Totenmesse nach Mozarts Skizzen und in seinem Sinne zu vervollständigen. Es entstand ein emotionales Werk, in dem Verzweiflung kraftvoll vertont ist, doch der Sieg über den Tod musikalische Gewissheit werden.

Joh. Seb. Bach war erst 22 Jahre alt, als er die Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ komponierte. Es gelang ihm ein Geniestreich, dessen Wirkung in allen Jahrhunderten Gültigkeit hat. Die Instrumentierung ist einzigartig innerhalb seines Schaffens, aber eine damals durchaus zeitgemäße Trauerbesetzung. Je zwei solistische Gamben und Flöten mit Continuo schaffen einen sensiblen Rahmen für die Singstimmen. Theologisch werden Textedes Alten Testaments hoffnungsvollen Passagen des Neuen Testaments gegenüber gestellt. Musikalisch z.B. wird das schnelle Verfliegen der Zeit vertont, die Flöten untermalen wie ein Sekundenzeiger die Arie des Basses. In der Tenorarie ist die Melodie von Seufzern durchwebt, doch im Schlusschoral des Chores ist aller Schmerz überwunden und die Instrumente hallen tröstlich nach.

Für die Arien wurden ausgezeichnete Solisten aus der Schweiz engagiert:
Maria C. Schmid mit ihrem vitalen Sopran absolvierte ihr Studium an der Musikhochschule Luzern.
Ulrike Andersen, Altistin, lehrt an der Züricher Hochschule der Künste Gesang und ist Mitglied des Zürcher Vokalensembles.
Tino Brütsch mit seinem wandlungsfähigen Tenor studierte Musik an der Universität Bern und am Konservatoirum Zürich. Er lebt in Laufenburg AG, Schweiz.
Johannes Michael Blume, Bariton aus Zürich, studierte u.a. Alte Musik und ist in der Schweiz ein gefragter Konzertsänger. Alle sind ausgewiesene Spezialisten in historischer Aufführungspraxis.

Das Orchester an der Auferstehungskirche Engen ist eigens für diese Konzerte zusammengestellt. Es konzertiert auf historischen Instrumenten mit klassischem Bogen, so dass ein authentischer Klang entsteht. Die Bläser sind ebenfalls mit historischen Trompeten und Posaunen besetzt, deren Klang strahlend und direkt ist.