Weltgebetstag 2018 aus Surinam: Aufruf Gottes Schöpfung zu bewahren

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Der Weltgebetstag 2018 führte nach Surinam, einem Land von dem viele noch nie gehört haben. Deswegen beschäftigte sich das Anspiel, das von Konfirmandinnen vorgetragen wurde, zunächst mit der Frage, wo Surinam auf unserem Erdball zu finden ist. Weder in Afrika, noch in Asien, noch in Europa wurden sie fündig. Auf dem südamerikanischen Kontinent wurde zwischen Guyana, Brasilien und Französisch Guayana das kleine Land schließlich ausfindig gemacht.

Die Wurzeln für Surinams vielfältige Bevölkerung liegen in der bewegten Vergangenheit des Landes. Im 17. Jahrhundert brachten erst die Briten, dann die Niederländer Surinam unter ihre Herrschaft. Auf den Plantagen der Kolonialherren schufteten die indigene Bevölkerung und bald auch aus Westafrika verschleppte Frauen und Männer. Ihre Nachkommen stellen heute mit den Maroons und Kreolen die größten Bevölkerungsgruppen. Nach dem Ende der Sklaverei 1863 warben die Niederländer Menschen aus Indien, China und Java als Vertragsarbeiter an.

So ist Surinam mit seinen rund 540.000 EinwohnerInnen bis heute ein wahrer ethnischer, religiöser und kultureller Schmelztiegel. In der Hauptstadt Paramaribo steht die Synagoge neben einer Moschee, christliche Kirchen und ein Hindutempel sind nur wenige Häuserblocks entfernt. Darüber hinaus hat Surinam eine vielfältige Flora und Fauna. Rund 90 Prozent Surinams bestehen aus tiefem, teils noch vollkommen unberührtem Regenwald mit über 1.000 verschiedenen Baumarten und farbenprächtigen Orchideen. Ameisenbären, Jaguare, Papageien und Riesenschlangen haben hier ein Zuhause gefunden. 

Den Frauen aus Surinam, die den Weltgebetstag 2018 vorbereitet haben, liegt die Bewahrung von Gottes Schöpfung besonders am Herzen. Sie brachten im Gottesdienst zum Ausdruck, dass wir uns besser um unsere Umwelt, um Gottes Schöpfung kümmern müssen. Gott hat eine Welt für uns geschaffen, die sehr gut war. Leider haben wir dieses Geschenk nicht wertgeschätzt. Heute leiden wir unter dem Schaden, den wir vor allem aus Gier und dem Streben nach Luxus und Bequemlichkeit angerichtet haben. 

Die Schöpfungsgeschichte und den Aufruf, Gottes Schöpfung zu bewahren erlebten die über 40 BesucherInnen des Gottesdienstes, die zusammen mit ca. 20 Mitwirkenden den Weltgebetstag am Freitag 02.03.2018 im katholischen Gemeindezentrum in Engen feierten. Der lebendige Gottesdienst wurde bereichert durch rhythmische Lieder und Tänze, Live-Musik mit Klavier, Gitarre, Flöte und Percussions.

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Beim Einstimmungsnachmittag wurden die Lieder geprobt, Tänze ausprobiert und das Land mit seiner Vielfalt an Ethnien, beeindruckender Natur, wirtschaftlichen Herausforderungen und bewegender Geschichte eindrucksvoll vorgestellt.

Im Kindergottesdienst konnten die jungen Besucher das Land und seine besondere Natur näher kennenlernen. Gemeinsam mit den erwachsenen Gästen tanzten sie am Ende des Einstimmungsnachmittags einen Tanz aus Surinam.

Anschließend kamen die BesucherInnen in den Genuss von kulinarischen Kostproben aus Surinam, die das Küchenteam für über 50 Personen vorbereitet hatte: Überlebenssuppe mit vielen Sorten Gemüse und Geflügel, exotische Salate, südamerikanische „Fleischküchle“, Reis und Kokoskuchen konnten verköstigt werden. Das gemeinsame Essen mit den zahlreichen Besuchern waren ein schönes Erlebnis in ökumenischer Gemeinschaft.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Weltgebetstag zur größten ökumenischen Frauenbewegung weltweit entwickelt. Jedes Jahr laden christliche Frauen eines anderen Landes am ersten Freitag im März zum Weltgebetstag. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören in ihr untrennbar zusammen. Ein sichtbares Zeichen dafür sind die Kollekten aus den Gottesdiensten, Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Mit der Kollekte in Engen leistet auch unsere Gemeinde jährlich einen Beitrag dazu, das Leben von Menschen in anderen Erdteilen zu verbessern.