Liebe Gemeinde,
lassen Sie mich von einer sehr schönen Erfahrung berichten und lassen Sie sich auch zu dieser im besonderen Rahmen erlebten Gemeinschaft einladen. Vor einer Woche hörte ich eine ganz kurze Sequenz im Radio, die mich aber sehr angesprochen hatte:
In Tübingen wurde die Bevölkerung dazu eingeladen, um 19.00 Uhr gemeinsam das Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ von den Häusern und Fenstern aus zu singen.
In unserer kath. Seelsorgeeinheit „Oberer Hegau“, sowie in unserer ev. Kirche in Engen läuten um 19.00 Uhr nun gemeinsam die Glocken in vollem, festlichen Geläut. Dies berührt mich persönlich sehr, weil es für mich ein spürbares und hörbares Zeichen ist:
Ihr seid nicht allein! Wir rufen Euch zum Gebet auf! Wir sind eine Gemeinschaft, auch wenn wir uns im Moment viel weniger sehen und begegnen!
Am letzten Montag kam mir dann der Gedanke:
Ich lud unsere Nachbarn ein, um mit ihnen „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen. Spontan kam eine Familie gleich dazu. Inzwischen sind wir zwischen 5- 10 Personen, die sich 18.55 Uhr vor Ihren Häusern oder am Fenster still und leise versammeln. Wir grüßen uns über die Distanz winkend und freudig zu und singen gemeinsam alle sieben Strophen von „Der Mond ist aufgegangen“.
Gerade die siebte Strophe ist unsere gemeinsame Fürbitte für all die vielen Menschen, die es jetzt so schwer haben und durch dunkle Täler gehen müssen.
Unser Singen mündet dann in das wunderbare Geläut der Glocken ein, die uns im stillen Auseinandergehen in die Häuser und in die angehende Nacht hineinbegleiten.
Ich mache Ihnen Mut:
Drucken sie die Strophen, die hier mit angehängt sind, aus, gehen Sie zu Ihren Nachbarn (auch vielleicht unbekanntere) und laden Sie zum gemeinsamen allabendlichen Singen (18.55 Uhr) ein. Sie können ja auch die Strophen aussuchen, die Ihnen besonders am Herzen liegen.
Sie werden die ganz besondere, liebevolle Wahrnehmung eines jeden in der Singgemeinschaft erleben. Und Sie werden spüren dürfen, wie diese täglichen fünf gemeinsamen Singminuten, einander auf besondere Weise verbinden.
In herzlicher Verbundenheit,
Ihre Sabine Kotzerke, Kantorin